Von Henrik Ibsen
Textfassung Andrea Pfaehler
„Ich bin kein Kaiser, ich bin eine Zwiebel“,
resümiert Peer Gynt, nachdem er durch sein Leben gewandert ist. Er hat Glück, Leid, Macht und Niederlage erlebt, ist in Lüge und Wahrheit seinem Schicksal begegnet und erkennt am Ende sein Wesen in den unendlichen Schichten einer Zwiebel wieder, die sich alle voneinander ablösen lassen.
Wir haben uns in diesem Jahr mit der vielschichtigen und abenteuerlichen Geschichte Ibsens beschäftigt, die mit Leichtigkeit zwischen der physischen und der geistig-seelischen Welt wechselt, wo sich Mensch und Wesen, Fantasie und Realität so nah kommen, dass sie nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind.
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Nicht immer war die Arbeit an diesem komplexen Stück leicht, manchmal mussten wir uns durchbeissen und sind erst nach Überwindung innerer und äusserer Wiederstände auf den Geschmack gekommen.
In diesem Jahr haben wir neben den Proben auch Masken hergestellt. Aus der Betrachtung des eigenen Gesichtsabdrucks können gyntische Fragen entstehen: Ist das mein Gesicht? Wer bin ich? Sehen die Anderen den an mir, der ich glaube zu sein? Kann ich meine Identität selbst bestimmen, oder werde ich durch die Umstände zu dem, der ich bin? So ist die Junge Bühne auch dieses Jahr einen Weg gegangen, wo jeder das Ziel der Reise bedeutet, als Mensch, als Spielender, Strauchelnder, Strahlender, Kämpfender und Einzel- ner im Kollektiv.
Ich wünsche Ihnen, liebes Publikum, viel Freude mit Peer und den vielen Figuren, die sein Leben durchkreuzen. Tauchen Sie mit uns ein in die grenzenlose Welt des nordischen Faust.
Andrea Pfaehler